Was Konstruktive Teams nicht tun

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Basierend auf dem Blogpost Want to form a Constructive Team? Here’s 8 things to avoid… vom 21.11.2023 von Human Synergistics Australien, geschrieben von Christine Scussel, Human Synergistics InterConnext GmbH

Teams, die eher Defensive statt Konstruktiver Verhaltensweisen zeigen, können in einem Kreislauf wenig Konstruktiver Verhaltensweisen feststecken: man arbeitet gegeneinander statt miteinander, Ideen werden klein geredet statt, dass man auf ihnen aufbaut, Diskussionen ziehen sich endlos hin ohne neue Erkenntnisse zu liefern, zustimmendes Nicken folgt einer Entscheidung, Taten folgen dann aber nicht. Wie also durchbricht ein Konstruktives Team diese ineffektiven Verhaltensweisen?!

Diese 8 Verhaltensweisen, zeigen Konstruktive Teams eher nicht:

1. Konstruktive Teams… sind nicht immer einer Meinung

Wenn jeder zu sehr darauf bedacht ist, den anderen nicht zu beleidigen, wird eine gesunde Diskussion im Keim erstickt. Wenn jemand unausgesprochene Zweifel oder Fragen hat, wird er die getroffenen Entscheidungen nicht voll unterstützen. Konstruktive Teams wissen, dass es nicht entweder um Harmonie oder um Konflikte geht – sie diskutieren auf Konstruktive Weise über eine Idee, greifen aber die Person, die die Idee vorgebracht hat nicht an.

2. Konstruktive Teams… schließen Meinungsvielfalt nicht aus

Wenn Teammitglieder alle gleich denken, wird das Denken und Verhalten eher konservativ und konventionell – „das haben wir schon immer so gemacht“. Solche Teams betrachten innovative oder andersartige Ideen als zu riskant. Konstruktive Teams fördern eine Vielfalt von Ideen und Ansätzen, „verrückte“ Ideen werden vorgeschlagen, ohne dass man eine negative Beurteilung befürchten muss. Die Teams experimentieren, verbessern und verfeinern eigene Ideen und die anderer ständig.

3. Konstruktive Teams… warten nicht darauf, dass man ihnen sagt, was sie tun sollen

Wenn Teammitglieder darauf warten, dass man ihnen sagt, was sie tun sollen, anstatt selbst aktiv zu werden, werden sie sich nicht für das Erreichen des Ziels engagieren. Konstruktive Teams bereiten sich im Vorfeld auf Sitzungen vor, legen gemeinsame Ziele fest, ermutigen zurückhaltende Personen, ihre Meinung zu äußern, und ergreifen die Initiative, sowohl im Äußern ihrer eigenen Meinung, als auch im Umsetzen von Entscheidungen.

4. Konstruktive Teams…  verhalten sich nicht wie eine Ansammlung von Einzelpersonen

Oft bezeichnen wir Einzelpersonen, die demselben Vorgesetzten unterstellt sind als Team. Solche Gruppen haben häufig das Gefühl, dass Teamaktivitäten und -treffen wenig erfolgversprechend sind, und vermeiden es lieber, zusammen zu arbeiten. Konstruktive Teams stellen die Ziele des Teams über ihre persönlichen, sie sind begeisterte Problemlöser und beteiligen sich aktiv an gemeinsamen Diskussionen.

5. Konstruktive Teams … Kritisieren Ideen nicht vorschnell

Konstruktive Teams sind zwar nicht immer einer Meinung (siehe Punkt 1), aber sie kritisieren Ideen auch nicht zu schnell. Wenn der Fokus darauf liegt, was an einer Idee nicht stimmt, sie nach dem Vorschlag postwendend bewertet und vielleicht sogar abgelehnt wird, kommen nur sichere und konservative Ideen auf den Tisch. Konstruktive Teams legen alle Optionen offen, bevor sie mit der Bewertung beginnen, sie konzentrieren sich auf die potenziellen Vorzüge jeder Idee und bauen auf den Ideen der anderen auf.

6. Konstruktive Teams… erlauben das „Durchdrücken“ der Meinungen Einzelner nicht

Wenn einige Teammitglieder die Diskussion übernehmen und dominieren, ist die Qualität der Entscheidungen nur so gut wie das Fachwissen der Wenigen, die um die Kontrolle ringen. Die Umsetzung von Entscheidungen ist daher mangelhaft, das gesamte Team das Gefühl hat, die Entscheidung sei ihm aufgezwungen worden. Konstruktive Teams ermutigen alle zur Teilnahme an Diskussionen, sie hören anderen aufmerksam zu, unterstützen Ideen/Vorschläge und verhalten sich Konstruktiv.

7. Konstruktive Teams… lassen Konkurrenz im Team nicht zu

Dass Teammitglieder miteinander konkurrieren, anstatt zusammenzuarbeiten, führt dazu, dass der Fokus darauf liegt, gut auszusehen und andere zu übertrumpfen. Die effektive Problemlösung tritt eher in den Hintergrund. Konstruktive Teams stellen die Ziele des Teams über die eigenen, sie wissen, dass alle gewinnen, wenn die Gruppe gewinnt, sie hören einander zu, sie unterbrechen einander nicht und bauen auf den Ideen der anderen Teammitglieder auf.

8. Konstruktive Teams… haben keine Angst davor, Fehler zu machen

Die Angst vor dem Scheitern führt dazu, dass sich Teams zu sehr mit Details aufhalten. Diese Gruppen verlieren das Gesamtziel aus den Augen und konzentrieren sich schließlich auf kleine Meinungsverschiedenheiten, was den Fortschritt des Teams hemmt. Konstruktive Teams sind bereit, kalkulierte Risiken einzugehen und Fehler zu machen. So können sie sich auf das „große Ganze“ konzentrieren und verzetteln sich nicht in Details.

Um ein Konstruktives Team zu werden, müssen Teams die richtigen Gespräche führen. Das Group Styles Inventory™ mit Echtzeit-Feedback ermöglicht, das Verhalten von Teams zu messen und die Gespräche zu erleichtern, die wirklich in einem Team geführt werden sollten.


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Sieben Aspekte von Führung

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Basierend auf dem Blogpost The Seven C’s of Leadership von Consultant David Byrum von Human Synergistics Australien, geschrieben von Christine Scussel, Human Synergistics InterConnext GmbH

Was gute, erfolgreiche Führung ausmacht, wurde und wird viel besprochen und beschrieben. David Byrum von Human Synergistics Australien hat über Jahrzehnte mit den besten Führungsteams Australiens zusammengearbeitet. Seine Erfahrungen aus dieser Zeit hat er mit 40 Jahren Erfahrung in der datengestützten Führungskräfte- und Organisationsentwicklung von Human Synergistics zusammengeführt und uns eine umfassende Liste mit essentiellen Führungsaspekten sowie praktischen, umsetzbaren Tipps zusammengestellt. Lassen Sie sich von dieser Liste auf Ihrem eigenen Weg als Führungskraft begleiten… 
1. Zuversicht
Jeder Mensch, und da sind Führungskräfte nicht ausgenommen, wird ab und zu an einen Punkt erreichen, an dem man sich fragt, ob man gut genug ist. Es wird immer wieder Hindernisse geben, die das Selbstvertrauen beeinträchtigen und das Gefühl vermitteln, dass man trotz aller Kompetenz und Anstrengung den Anforderungen nicht entsprechen kann. Daher ist es grade für Führungskräfte wichtig, einen zuversichtlichen Blick auf die Zukunft zu wahren, zu wissen, wer man ist und was man beeinflussen kann – und was nicht. 
• Glauben Sie fest an Ihre eigenen Fähigkeiten und die Ihres Teams
• Setzen Sie sich erreichbare Ziele und seien Sie vorsichtig mit verfrühten
  Siegesbekundungen
• Schieben Sie die Schuld niemals auf andere und übernehmen Sie die volle
  Verantwortung für Ihr Handeln 
2. Beziehungen
Nur wenn Sie anderen Menschen offen und mit echtem Interesse begegnen, können daraus starke Beziehungen entstehen. Starke, effektive Beziehungen sind der Schlüssel zu engagierten Mitarbeitenden und der Entwicklung eines Teams, das bereit ist, gemeinsam auf die Unternehmensziele hin zu arbeiten. 
• Begegnen Sie Ihrem Team mit Vertrauen und Offenheit
• Seien Sie immer respektvoll 
• Achten Sie auf eine klare Rollenverteilung 
• Ihr Ego lassen Sie besser draußen
3. Klarheit
Alles was Sie tun, und insbesondere von Ihnen ausgesendete Botschaften sollten von großer Klarheit geprägt sein. Ihr Team kann nicht wissen, was in Ihrem Kopf vorgeht. Häufig verwechseln Führungskräfte dabei Klarheit mit Transparenz, wobei Transparenz eine Offenheit bezüglich der organisatorischen Entscheidungen und über die beabsichtigten Auswirkungen bedeutet. Klarheit dagegen bezieht sich auf den Hintergrund der Entscheidungen, um das zugrundeliegende Warum. Um als Führungskraft für Klarheit zu sorgen, sollten Sie Folgendes in Erwägung ziehen:
• Schaffen Sie klare Ziele und KPIs, immer in Verbindung mit dem WARUM
• Stellen Sie einen Plan auf
• Verpflichten Sie sich, Veränderungen zu tragen 
• Geben Sie sich Mühe, das Problem zu verstehen und setzen Sie klare Prioritäten
• Lösen Sie Probleme, treffen Sie Entscheidungen und managen Sie Risiken 
• Übernehmen Sie die Verantwortung 
• Geben Sie anderen Feedback – und nehmen Sie auch selbst Feedback an
4. Herausforderungen 
Stellen Sie sich selbst und den Status Quo immer wieder in Frage. Große Führungspersönlichkeiten schaffen sich selbst immer wieder eine Herausforderung, indem sie die Welt durch eine chancenfokussierte Linse, und nicht durch eine problemfokussierte Linse betrachten. Sie bewegen sich bewusst immer wieder außerhalb ihrer Komfortzone, mit dem Wissen, dass es auch vollkommen in Ordnung ist, zu scheitern. Schaffen Sie für sich selbst eine Herausforderung:
• Verlassen Sie Ihre Komfortzone – geben Sie Feedback und bitten Sie auch andere um
  Feedback
• Seien Sie selbstbewusst, aber nicht aggressiv
• Stellen Sie Fragen – das ist der beste Weg, sich selbst weiterzuentwickeln und andere
  zu fördern
5. Kreative Lösungen
Wenn man den Wandel, in dem sich die Welt ständig befindet erforscht, entsteht Kreativität. Führungskräfte müssen erkennen, dass die Welt ein dynamischer, lebendiger Ort ist. Wenn Sie offen neue Möglichkeiten erkunden, wächst Ihre Fähigkeit, kreative Lösungen zu entwickeln – ein Markenzeichen effektiver Führung! Berücksichtigen Sie als Führungskraft Folgendes:
• Akzeptieren Sie Erfolge und Misserfolge –  Sie können aus beidem lernen 
• Bestimmen Sie, was die Effektivität aller Beteiligten verbessern würde
• Suchen Sie nach Gelegenheiten, Ihr Geschäftsmodell zu erweitern
• Fragen Sie sich, wie die Lösung in 100 Jahren aussehen könnte
6. Sorgfalt 
Menschen folgen denen, die sich wirklich kümmern, das wissen auch echte Führungspersönlichkeiten. Noch bevor ein Wort gesprochen wird, zeigen sie dies durch ihre Körpersprache. Effektive Führungskräfte wissen, wie man sich einfühlsam verhält und kennen die Unterschiede zwischen Apathie, Empathie und Sympathie genau. Führungspersönlichkeiten fördern und fordern ihre Teams und sich selbst. Dies kann durch Folgendes erreicht werden:
• Zeigen Sie Verständnis für die persönlichen Beweggründe Ihres Teams
• Bieten Sie anderen Gelegenheiten zu wachsen
• Hören Sie aktiv zu und beziehen Sie andere ein
• Seien Sie offen für Unbekanntes, stellen Sie Fragen und haken Sie nach
7. Mut
Mutig zu sein, bedeutet nicht, keine Angst zu haben. Mut hat mit Ausdauer zu tun, nicht mit Tapferkeit, und es bedeutet nicht immer, dass man der Erste sein muss, der aus der Reihe tanzt, denn es erfordert auch Mut, der Erste zu sein, der folgt. Um in Zukunft couragierter zu sein, können Sie Folgendes ausprobieren:
• Seien Sie authentisch
• Erforschen Sie Neues
• Seien Sie offen, wenn Sie normalerweise verschlossen wären
• Engagieren Sie sich und beziehen Sie andere Menschen mit ein


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Wie löst Ihr Team ein Problem?

Basierend auf der Culture Bites Podcast Episode 165 Does Your Team Practice Problem Solving? von Shaun McCarthy and Dominic Gourley von Human Synergistics Australien & Neuseeland
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eschrieben von Christine Scussel, Human Synergistics InterConnext GmbH

Das Treffen guter Entscheidungen und die effektive Problemlösung sind zwei wichtige Faktoren, wenn es um die Gesamteffektivität einer Organisation geht. Sprichworte, wie „zwei Köpfe sind besser als einer“ legen nahe, dass Teams tendenziell bessere Entscheidungen treffen, als einzelne Personen. Aber in letzter Zeit hat sich oft gezeigt, dass das Gegenteil der Fall ist, da Teams nicht wissen, wie man gemeinsam Entscheidungen trifft. Dominic hat in seiner Beratungspraxis einen Trend beobachten können, der zeigt, dass man sich in Organisationen erstaunlich wenig mit dem zugrundeliegenden Prozess des Entscheidens und Problemlösens in Gruppen auseinandersetzt – man geht eher davon aus, dass sich Dinge schon von selbst regeln werden, dass alle das gleiche Verständnis von dem Prozess haben. Hier soll es darum gehen, wie ein Team zu einer Lösung kommen kann, die sowohl von hoher Qualität als auch von den Gruppenmitgliedern akzeptiert ist.

Ein paar häufige Fehlannahmen

  1. Teams treffen immer bessere Entscheidungen als Einzelne. Man kann nicht einfach davon ausgehen, dass wir im Team schon besser sein werden – wir müssen den Problemlösungsprozess des Teams auch durchdenken. Beispielsweise kann eine sehr dominante Person die Gruppe stark beeinflussen – obwohl die Person vielleicht nicht das größte Fachwissen besitzt und somit schlichtweg falsch liegt. Dann liegt auch die ganze Gruppe falsch, obwohl andere Gruppenmitglieder bessere Lösungen gehabt hätten.
  2. Wir haben heute eine solche Masse an Informationen zur Verfügung, da lösen sich Probleme wie von selbst. Die Schwierigkeit ist nur, dass es immer irgendeine Unbekannte geben wird – insbesondere, wenn wir Annahmen über die Zukunft treffen. So gibt es diese Aussage, dass es zu jedem Problem eine einfache, aber falsche Lösung gibt. Die Komplexität unseres Arbeitsumfeldes verlangt nach System Thinking, also dem Betrachten von Interdependenzen und Synergieeffekten. Hier muss oft die Erfahrung von verschiedenen Personen in einen Dialog einfließen müssen.
  3. Es ist allein die Aufgabe von Führungskräften, Entscheidungen zu treffen. Führungskräfte bestätigen diese Annahme oft noch, indem sie Entscheidungen auch allein treffen wollen – „wenn mein Team an der Entscheidung beteiligt ist, könnte sich die Frage aufdrängen was eigentlich meine Aufgabe ist.“ Was wir dabei aber vergessen, ist, dass wir durch einen guten Entscheidungsfindungsprozess als Gruppe deutlich bessere Entscheidungen treffen könnten.

Häufige Schwierigkeiten im Problemlösungsprozess – und Lösungsvorschläge

Human Synergistics bietet eine Reihe von Überlebenssimulationen an, die einem Team Problemlösungsstrategien nahebringen sollen, und zwar in einem Rahmen, in dem die Teammitglieder normalerweise keine fachliche Expertise besitzen. Wenn Teams Schwierigkeiten bei der Lösung derartiger Aufgaben haben, liegt dies oft an einem Mangel an einem vernünftigen Prozess. Man weiß nicht recht, wo man anfangen soll, jeder nennt seine Ergebnisse und schließlich wir per Mehrheitsentscheid eine Lösung „gewählt“. Das stellt eine wenig effektive Problemlösungsstrategie dar. Dem Modell von Norman Meyer zufolge entspricht eine effektive Lösung einer Lösung, die sowohl von hoher Qualität ist als auch eine hohe Akzeptanz im Team erhält. Eine hohe Akzeptanz erreicht man nur darüber, die Beteiligten wirklich in die Problemlösung einzubeziehen, statt ihnen die Lösung einfach überzustülpen. Dann wiederum besteht das Risiko, dass der Gruppe die Expertise fehlt und somit die Qualität leidet, aber man muss sich immer vor Augen führen, dass auch die qualitativ hochwertigste Lösung nichts taugt, wenn sie liederlich eingeführt und nur widerwillig angewendet wird.

Um in Sachen Lösungsqualität einen möglichst hohen Wert zu erzielen, ist es sinnvoll dem rationalen Problemlösungsprozess zu folgen. Die Problemlösung erfolgt danach in vier Schritten: Der erste Schritt ist die genaue Problembestimmung, das Verstehen der Situation und das Entwickeln einer Antwort auf die Frage, was eigentlich das Kernproblem ausmacht. Man sollte also erst das Problem verstehen, bevor man beginnt, es zu lösen. Die Voraussetzung für das Finden einer effektiven Lösung, ist der Konstruktive Umgang mit Konflikten in der Gruppe. Der Grund für einen potenziellen Konflikt kann darin liegen, dass Teammitglieder eine Situation recht unterschiedlich sehen. Es ist also nicht nur wichtig, dass ich als Teilnehmerin die Situation verstehe, sondern auch, dass ich verstehe, wie sie von anderen gesehen wird. Der Konflikt kann schon dadurch minimiert werden, dass man während einer Überlebenssimulation feststellt, wie unterschiedlich die Auffassungen und Gedanken zu einer bestimmten Situation sein können. Somit wird deutlich, warum man auch in beruflichen Situationen oft nicht übereingekommen.

Der nächste Schritt ist zu identifizieren, was unter Berücksichtigung des Problems eigentlich das Ziel ist. Auf welches gemeinsame Ziel will sich die Gruppe festlegen? Wenn die Gruppe sich nicht auf ein gemeinsames Ziel einigen kann oder sich gar nicht mit der Zielsetzung beschäftigt, kann das erklären, weshalb Lösungen oft nicht implementiert werden.

Im dritten Schritt konzentriert man sich darauf, Alternativen zu generieren, dafür wie man das im ersten Schritt bestimmte Problem lösen und das festgelegte Ziel erreichen kann. Wenn man das Problem auf unterschiedliche Weise betrachten kann, werden auch mehr Lösungsmöglichkeiten sichtbar. Man sollte so viele Alternativen wie möglich sammeln, die man dann im letzten Schritt auswertet. Hier ist es wichtig, nicht nach Nennung gleich in eine Diskussion zu verfallen, sondern die Lösungen erst einmal „neutral“ zu sammeln, also losgelöst von der Person, die die Idee hatte. Damit kann man einerseits unterbinden, dass jeder nur die eigene Idee verteidigt andererseits werden sich in der Bewertung der Ideen dann auch Einzelpersonen weniger angegriffen fühlen. Dies kann zurückhaltende Teammitglieder dazu ermutigen, ihre Ideen zu äußern.

Im letzten Schritt wägt man ab, wie wahrscheinlich und wie folgenreich das Eintreten negativer Konsequenzen bei jeder Lösung wäre. Hier sollte sich ein Team davor hüten, vorschnell eine Lösung zu favorisieren und dann andere Lösungen nicht mehr hinreichend zu betrachten, bevor man sich endgültig auf eine Lösung festlegt mit der alle Teammitglieder leben können. Dann geht es an die taktische Planung: Was müssen wir tun? Wer und bis wann? Das ist der Teil, in dem wir die Ausführung unseres gewählten Alternative planen. Abschließend ist anzumerken, dass man stets darauf achten muss, diese Schritte ganz klar zu trennen um am Ende zu einer hochwertigen Lösung zu kommen.

Die Akzeptanz einer Lösung kann man nicht erzwingen. Daher ist auch für diese Komponente laut Norman Meyer ein guter Prozess essentiell, der zwischenmenschliche Konflikte schon im Vorfeld minimiert. Wenn man also ein sehr dominantes Teammitglied in der Gruppe hat, minimiert man durch den oben beschriebenen Prozess schon die Einflussmöglichkeiten dieser Person. Des Weiteren ist gute Führung der Gruppe essentiell, weshalb der Einsatz eines Moderators/einer Moderatorin eine weitere Strategie sein kann. Zurückhaltende Personen im Raum, – die oft die besten Ideen hervorbringen können – um Äußerungen zu bitten und zu lenken wo dies notwendig ist. Brainstorming dagegen wird dazu führen, dass die Extrovertierten einen noch größeren Redeanteil bekommen. So bekommt man vielleicht viele Ideen, aber von einer begrenzten Anzahl an Personen. Es ist einfacher, einen Konsens zu erreichen, wenn man die Position der anderen gut nachvollziehen kann statt zu beurteilen.

Dabei kann aktives Zuhören von großer Bedeutung sein. Aktives Zuhören beschränkt sich nicht nur auf das höfliche zuhören, ohne jemanden zu unterbrechen. Es bedeutet vielmehr auch neugierige Fragen zu stellen und auch die Ideen, die andere vorgetragen haben aufzugreifen, von anderen Seiten zu beleuchten und Konstruktiv zu diskutieren. Wenn man diesen Aspekt berücksichtigt, kann sich die Akzeptanz einer Lösung stark verbessern. Jeder erwachsene Mensch wird verstehen, dass nicht immer jede Entscheidung so aussehen kann, wie man es sich vorgestellt hat. Wenn allerdings der eigene Standpunkt angehört und erwägt wurde, wird es viel wahrscheinlicher sein, dass man am Ende gut mit der gewählten Lösung leben kann. Wenn sich Mitglieder des Teams nicht gehört fühlen und am Ende ein offener Punkt im Raum steht, wird dies wiederum die Akzeptanz schmälern. Konsens darf also nicht mit einfacher Zustimmung verwechselt werden.


Das Lösen von Problemen im Team ist also eine erlernbare Fertigkeit. Kontaktieren Sie uns heute, um zu besprechen, wie Sie mit unseren Team Simulationen zu besseren Lösungen kommen. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht info@humansynergistics.de


 

Unternehmenskultur – Entstehung, Bedeutung, Erhebung und Entwicklung.

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Dieser Artikel basiert auf einer Präsentation, die Karl F. Meier-Gantenbein von Gantenbein Consulting in 2021 gehalten hat. Klicken Sie hier, um die ganze Präsentation zu sehen.


Was ist Kultur?

Jede Handlung hat ihren Moment des Erkennens, und dieses Erkennen basiert wiederum auf Wahrnehmung. Die Wahrnehmung einer Situation ist keinesfalls objektiv, sondern Menschen nehmen basierend auf ihren eigenen, zumeist unbewussten „Filtern“ wahr. Diese sind erlernt und werden generell angewendet, oder sind abhängig von der aktuellen Situation. Dies kann individuell, aber auch in einer Gruppe beobachtet werden. Kultur entsteht somit durch das gemeinsame Ausprägen systemspezifischer Filter und ihrer Verfeinerung. Dabei wirkt Kultur für sich selbst als Verstärker der schon hervorgebrachten Phänomene. Menschen, die sich in einer Kultur befinden, hinterfragen gewisse Annahmen oft nicht. Somit wird die Kultur zu einem gemeinsamen Verständnis, wie Dinge ablaufen oder getan werden sollten.

Die Unternehmenskultur kann als Unterbegriff der Alltagskultur gesehen werden, die wiederum einen Teil der immateriellen Kultur darstellt. Hierunter fallen die gemeinsamen gelebten Werthaltungen der Organisation, die „Summe aller Selbstverständlichkeiten“ und die gemeinsam getroffene Annahmen auf die sich das Verhalten im Alltag stützt, sowie herausgebildete Verhaltensnormen und Erwartungen, um in die Organisation zu passen.

Warum lohnt sich der bewusste Umgang mit der Unternehmenskultur?

Kultur bestimmt den täglichen Umgang miteinander im Unternehmen und auch die Einstellung zum geschäftlichen Aktivitäten selbst, was unbewusst geschieht, aber dennoch von den Beteiligten wahrgenommen werden kann. Herr Meier-Gantenbein zieht zur möglichen Messung der Organisationskultur die Messinstrumente OCI® von Human Synergistics hinzu. Somit können kulturelle Phänomene sichtbar und besprechbar gemacht werden. Aber die Betrachtung der Kultur geschieht natürlich selten zum Selbstzweck. Die Forschungsergebnisse zeigen deutlich, dass es Zusammenhänge zwischen bestimmten Unternehmenskulturen und bestimmten Resultaten der Organisation gibt. Eine Studie, die Herr Meier-Gantenbein für seinen Vortrag heranzieht wurde im Jahr 2021 von Heidrich Consulting durchgeführt. Sie folgte der Frage, ob es Unternehmen gibt, die die Gestaltung und die Entwicklung der Unternehmenskultur zu den drei wichtigsten Treibern für den unternehmerischen Erfolg zählen und, ob sich diese von der Kultur getriebenen Unternehmen damit in ihrer Performance von anderen Unternehmen abheben.

Dazu wurden in einem Zeitraum von 3 Jahren 500 Unternehmen befragt und das Ergebnis spricht klare Worte: Die kulturbewussten Unternehmen erreichten in dem Zeitraum ein Wachstum von 9,1%, während die anderen Unternehmen es auf einen Durchschnitt von 4,4% brachten. Auch die starke Relevanz der Haltung der obersten Führungsetage wurde von den Autoren der Studie hervorgehoben, denn „je intensiver CEOs kulturelle Aspekte konsequent in die Organisation tragen, desto besser kann sich deren finanzielle Leistungsfähigkeit entwickeln“. Eine weitere Studie, die eine signifikant positive Korrelation zwischen den Konstruktiven Verhaltensnormen und dem Unternehmenserfolg (speziell den Einnahmen/Verkäufen) belegt, stammt von Dr. Robert A. Cooke aus dem Jahr 2004. Diese Studie zeigt auch auf, dass eher volatile Ergebnisse erzielt werden, wenn die Aggressiv/Defensiven Verhaltensnormen vorherrschen.

Wie Unternehmenskultur entsteht

Jeder Mensch kann theoretisch mit seinem Verhalten Einfluss auf die Kultur einer Organisation nehmen. Stärkere Ausprägungen in der Unternehmenskultur von bestimmten Verhaltensstilen entstehen allerdings erst, wenn mehrere Personen diese bevorzugt zeigen, und sich somit verallgemeinerte Regeln des Verhaltens und dazu passende Erwartungen entwickeln. Von Seiten der Organisation wirken wiederum Faktoren, wie Anforderungen und Ressourcen, auf die Kultur ein. Der Kreis mit Rückschluss auf das Verhalten von Einzelnen schließt sich, wenn die Mitarbeiter im Rahmen einer Kulturanalyse Fragen gestellt werden, wie „wovon sollten wir in Zukunft mehr tun?“ und „was sollten wir in Zukunft nicht mehr tun?“ Eine genaue Darstellung der Wirkungsweise der Unternehmenskultur bietet das interaktive How Culture Works-Modell, das Sie anschaulich dargestellt auf unserer Internetseite betrachten können.

Herr Meier-Gantenbein hebt in seinem Vortrag hervor, dass es verschiedene Szenarien in der Umsetzung der Unternehmenskultur gibt. Einerseits kann die Ist-Kultur in einem Unternehmen im Einklang sein mit seinen Werten, seiner Philosophie und seinen Zielen. In diesem Fall stimmt die Ist-Kultur auch mit den Konstruktiven Normen überein, die in der Soll-Kultur zum Ausdruck gebracht werden. Das Ergebnis ist hier nicht nur eine hohe Zufriedenheit in der gesamten Belegschaft, sondern auch durchgängig gute Ergebnisse. Sie die zum Ausdruck gebrachten Werten nicht im Einklang mit dem gelebten Verhalten, wir auch die Ist-Kultur von der gewünschten Soll-Kultur abweichen. Das führt wiederum zu Ergebnissen, die nicht gut sind oder aber zu guten Ergebnissen zu einem hohen Preis.

Kulturanalyse oder Kulturentwicklung?

Die Kulturanalyse ist essenziell für das Aufdecken und Verständnis von Zusammenhängen. Die Bereitschaft einer Belegschaft zur Veränderung wird hier ebenfalls gefördert. Nachteilig wäre der monetäre und zeitliche Aufwand hier zu erwähnen. Die Kulturentwicklung hat in erster Linie zum Ziel, ein Ziel für die Kultur zu definieren, sowie Veränderungshebel zu identifizieren. Es wird eine Klarheit darüber erreicht, welche Richtung man einschlagen, was man häufiger und was weniger häufig tun sollte. Eine Kulturanalyse ist damit ein wichtiger Startpunkt, um die Ausgangslage für sämtliche Entwicklungsmaßnahmen zu bilden.

Schlussworte – Die wichtigsten Zutaten für die erfolgreiche Kulturentwicklung eines Unternehmens           

Die Schlussworte von Herrn Meier-Gantenbein fassen äußerst treffen zusammen, was es zum erfolgreichen Wandel alles braucht: Ein gutes Gespür, gute Tools und einen langen Atem.

Sind Sie bereit für eine Veränderung Ihrer Kultur oder wollen Sie einem Kunden dabei helfen? Kontaktieren Sie uns unter info@humansynergistics.de