Digitales Coaching vs. Face-to-Face Coaching

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Seit über einem Jahr arbeiten wir hauptsächlich im Homeoffice – vom Team Meeting bis zur Geburtstagsfeier, Vieles geschieht im virtuellen Raum. Wir sind mehr denn je auf digitale Mittel angewiesen – gerade im Bereich des Coachings war das lange Zeit undenkbar. Muss man sich doch schließlich gegenüber sitzen, um Coachings durchzuführen.

Wirklich? Wir sagen nein!

Digitales Coaching bringt maximale Flexibilität mit sich, Reisen werden unnötig und Coachings können noch spätabends oder frühmorgens stattfinden. Allerdings muss die Bereitschaft auf beiden Seiten dazu bestehen. Aber so lange beide Seiten sich voll und ganz darauf einlassen, gibt es keinen signifkanten Unterschied zum Face2Face Coaching mehr.

Zunächst sollte der Coach sich nun die Frage stellen, will ich überhaupt digital arbeiten? Kann ich mich darauf einlassen? Beantwortet man sich diese Fragen mit ja, sollte man sich vor Augen führen, dass man durchaus auf Hindernisse treffen kann. Statt entmutigt aufzugeben, antizipieren Sie diese indem Sie sich fragen: Welche Hindernisse könnten auf mich zukommen und wie gehe ich damit um?

Haben Sie diese grundlegenden Fragen für sich mit geklärt beantwortet steht dem digitalen Coaching nichts mehr Wege, oder? Im Folgenden geben wir Ihnen ein paar Tipps, wie Sie eine optimale Atmosphäre schaffen:

Ein Raumgefühl schaffen. Um ein sicheres Umfeld zu schaffen, passen Sie Ihren Hintergrund an. Entweder befinden Sie sich wirklich in einem Raum und können diesen zeigen, oder Sie setzen ein Hintergrundbild ein, welches einen Raum zeigt. Wichtig ist, dass Ecken und Kanten zu sehen und so optisch einen Raum vorgibt. Außerdem ist es ratsam, auf die Ausleuchtung des Raums zu achten. Man sollte nicht überbelichtet sein, den Raum aber auch nicht zu sehr verdunkeln. Schaffen Sie indirekte Beleuchtung.

Privatsphäre schaffen. Wichtig ist es, dass die Coachings nicht in einem Großraumbüro stattfinden, der Raum sollte störungsfrei sein. Schaffen Sie eine sichere Atmosphäre. Oft fühlen sich die Coachees sicherer und geschützter, wenn das Coaching im Homeoffice stattfindet, da sie sich in einem für sie geschützten Raum befinden – nämlich Zuhause – was die Bereitschaft, offen und ehrlich zu sein fördert.

Technische Verantwortung. Damit das Coaching einwandfrei läuft, sollten Sie im Vorfeld ein paar Dinge hinsichtlich der Technik beachten. Treffen Sie Vereinbarungen, z.B. wer wen anruft, sollte die Verbindung abbrechen. Wenn Sie eine schlechte Internetverbindung haben, gibt es die Möglichkeit sich über das Telefon einzuwählen. Sind solche Aspekte vorher geklärt, gerät niemand unter Druck und die wertvolle Coachingzeit wird nicht vreschwendet.

Ein weiterer Tipp ist es, zwei Bildschirme bei einem Coaching zu verwenden. Sollte z.B. eine Berichtnachbesprechung anstehen und Sie teilen den Bildschirm mit Ihrem Coachee, können Sie auf den einen Bildschirm den Teilnehmer im Vollbildmodus legen, auf dem anderen Bildschirm die benötigten Unterlagen, wie z.B. das Human Synergistics Circumplex Profil. So können Sie die Reaktionen des Coachees besser erkennen und entsprechend handeln.

Die eigene Sprache anpassen. Achten Sie bei der Kommunikation mit den Teilnehmern auf Ihre Sprache. „Wir treffen uns in meinem virtuellen Raum“ statt „Wir arbeiten am Computer über Zoom“. Die Sprache beeinflusst die Einstellung des Teilnehmers. Sind wir positiv eingestellt, wird sich das auf den Teilnehmer übertragen.

Natürlich gibt es Grenzen im Bereich des digitalen Coachings, so können Körperarbeit oder z.B. das Coaching mit Pferden o.ä. nicht virtuell durchgeführt werden. Aber der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Arbeiten Sie im Face2Face Coaching z.B. mit verschiedenen Stühlen, um einen Perspektivenwechsel zu schaffen, kann man den Coachee Zuhause darum bitten, sich ein andersfarbiges T-Shirt anzuziehen, um eine visuelle Unterstützung zu bieten. Lassen Sie ihrer Kreativität freien Lauf!