Weshalb Führungskräfte in schwierigen Zeiten ein Konstruktives Mindset brauchen

Dieser Blogpost wurde von Kym Williams (Managing Director bei BRS) verfasst und im Original auf der BRS website veröffentlicht. 


Diese Zeiten, in denen wir und uns unsere Organisationen durch die Covid-19-Situation hindurch navigieren müssen, ist für alle Führungskräfte eine Herausforderung. In diesen so noch nie dagewesenen Zeiten begegnen uns ungewohnte Herausforderungen wie Abstandsregeln, Homeoffice und gesundheitliche und wirtschaftliche Einschränkungen in verschiedenen Lebensbereichen, die für uns alle über Jahre selbstverständlich waren.

Für Führungskräfte liegt der Schwerpunkt eher auf dem, was wir für andere tun. Wie unterstützen wir unsere Mitarbeiter und unsere Teams?  Wie stellen wir sicher, dass die Organisation auch weiterhin effektiv funktioniert, und berücksichtigen dabei die erheblichen Auswirkungen, die Covid-19 bisher hatte und auch in Zukunft haben wird?  Auf diese legitimen Fragen sollten sich Führungskräfte nun in der Tat konzentrieren, da sie entscheidend sind für das notwendige Vertrauen, die Sicherheit und ein konstruktives Umfeld für unsere Mitarbeiter, damit sie auch weiterhin effektiv und nachhaltig arbeiten können, in einer Situation die durchaus noch eine Weile andauern könnte. Es ist nun eine wichtige Priorität, dass wir führen, statt zu managen, denn Veränderungen gehen mit Angst einher, und Angst führt zu Unsicherheit und Ungewissheit für Menschen, Gemeinschaften und Organisationen. Führungskräfte müssen andere sicher durch diese unsicheren Zeiten führen.

Ein Fallstrick für Führungskräfte besteht nun darin, dass sie all ihr Bemühen und ihre Energie darauf verwenden, sich um andere zu kümmern, statt um sich selbst. Um als Führungskraft aber nachhaltig und effektiv zu wirken, müssen wir „unsere eigene Sauerstoffmaske zuerst aufsetzen“ – um die üblichen Sicherheitshinweise für den Notfall von Fluggesellschaften zu verwenden. Wir müssen also dafür sorgen, dass unser Mindset, unsere Gewohnheiten und unser Handeln uns weiterhin zufrieden machen – was bedeutet, dass wir für uns selbst sorgen müssen.  Für unsere Familien, Teams und Organisationen sind wir von geringem Wert, wenn wir nicht resilient sind und uns während dieser Covid-19-Situation nicht vorrangig um unsere eigene psychische Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Zufriedenheit kümmern.

Aus persönlicher Sicht war dies für mich ein wichtiger Schwerpunkt auf meinem Weg als Führungskraft. Seit weit über 20 Jahren bin ich mit den Instrumenten zur Führungskräfte- und Organisationsentwicklung von Human Synergistics auf unterschiedliche Weise in Berührung gekommen, zuerst als Führungskraft in verschiedenen Organisationen und in den letzten zehn Jahren auch als akkreditierter Berater, um gemeinsam mit unseren Kunden konstruktive Veränderungen in ihren Organisationen herbeizuführen.

In meiner damaligen Führungsrolle in der Kommunalverwaltung kam ich zum ersten Mal mit einem 360-Grad-Feedbackinstrument zur Führungskräfteentwicklung in Berührung. Das war das Instrument LSI 1&2. Über die folgenden 15 Jahre hatte ich verschiedene Führungspositionen im privaten und öffentlichen Sektor inne und nahm immer wieder an Entwicklungsprogrammen mit dem LSI und dem Leadership Impact teil. Dadurch konnte ich sowohl mein Wissen über das Thema Führung als auch den Einfluss den ich auf andere nahm weiter ausbauen. Zur gleichen Zeit lernte ich auch die Human Synergistics Instrumente zur Messung von Organisationskultur und –klima kennen, die wir über viele Jahre für unsere Teams und die Organisation verwendet haben.

Es wäre nicht übertrieben zu sagen, dass die Instrumente und das Denken von Human Synergistics mein Leben zum Besseren verändert haben, indem sie nicht nur meine Wirkung durch das Feedback von anderen verbessert haben, sondern indem sie meine Gedanken dahingehend verändert haben, dass ich konstruktiver geworden bin, was zu einer besseren konstruktiven Reaktion darauf geführt hat, wie ich mich persönlich und beruflich mit anderen engagiere. Am Anfang konzentrierte ich mich eher darauf, was andere über meine Wirksamkeit als Führungskraft denken. Das änderte sich, als ich mit den Instrumenten vertrauter wurde. Ich erkannte, dass mein Denken und meine Selbstkenntnis viel wichtiger für mich waren, wenn es darum ging, mein effektives und ineffektives Denken zu betrachten und herauszufinden, was mich zufrieden macht und was nicht. Das ist der Grund dafür, dass ich mein Denken immer wieder aufs Neue überprüfe, um sicherzustellen, dass meine Denkweise und meine Gedanken auf das ausgerichtet sind, was mit Zufriedenheit bereitet.

Human Synergistics misst die Denkstile anhand des Life Styles Inventory (LSI) 1, einen Fragebogen zur Selbstbeschreibung. Es ist kein Zufall, dass das Instrument eher „Life Styles“ als „Leadership Styles“ genannt wird, da der Schwerpunkt auf den Denkweisen, der persönlichen Effektivität und Zufriedenheit eines Menschen bei der Arbeit und zu Hause liegt. Das eigene Denken zu verstehen, kann eine positive Veränderung Ihres Verhaltens und Ihrer Reaktionen bewirken, was wiederum Ihre persönliche und berufliche Effektivität insgesamt steigern kann. Es gibt ein großartiges Zitat von Human Synergistics in Bezug auf das LSI 1:

„Zu wissen, wer Sie jetzt sind, ist der erste und wichtigste Schritt in der Entscheidung, wer Sie in Zukunft sein werden.  Jahrelangen Studien zufolge existieren die Informationen, die für tiefe Einsichten, Wachstum und die Verbesserung des Selbst notwendig sind bereits in unseren Gedanken“.

Wenn man das Führen während der Covid-19-Situation aus diesem Blickwinkel betrachtet, ist die Verbindung zwischen Ihrem Denken und Ihrer Effektivität und Ihrem langfristigen Wohlbefinden von großer Wichtigkeit. Denn nun müssen wir…

  • Sicherstellen, dass wir die Dinge tun, die uns Freude bereiten;
  • Verstehen, wie unsere Kindheit und unsere Herkunft unser Denken konstruktiv oder auch nicht-konstruktiv geprägt haben und was wir tun können, um unser Verhalten konstruktiver zu gestalten.  Shaun McCarthy von Human Synergistics hat einen großartigen Podcast zu diesem Thema, den Sie unter https://www.human-synergistics.com.au/resources/content/2019/01/15/childhood-origins-of-your-thinking-and-behaviour finden können gemacht.
  • Verstehen, wo unser Denken konstruktiv (effektiv) und nicht-konstruktiv (ineffektiv) ist und welche Strategien wir anwenden können, um auch weiterhin mehr Zufriedenheit zu erlangen;
  • Genau betrachten, welche Gewohnheiten und Ziele uns Freude bereiten und sicherstellen, dass wir weiterhin die konstruktive Führungskraft sind, die unser Team und unsere Organisationen brauchen, ohne auszubrennen oder müde zu sein;
  • an unseren wichtigen persönlichen und beruflichen Beziehungen arbeiten, um diese in diesen schwierigen Zeiten, in denen der persönliche Kontakt begrenzt ist, weiterhin auszubauen und aufrechtzuerhalten; und
  • unsere Fähigkeit entwickeln, mit Druck und Veränderungen besser umzugehen, durch ein Umdenken und den Aufbau größerer Resilienz.

Die Investition in sich selbst und in Ihr Denken während der Covid-19-Situation ist eine großartige Möglichkeit für Sie, Ihre Belastbarkeit als Führungskraft aufzubauen.  Es beginnt mit Ihrem Denken, das Ihnen helfen wird, den Herausforderungen von Covid-19 standzuhalten und gestärkt und belastbarer daraus hervorzugehen.


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